Demoanlage Thermo-Druck-hydrolyse

Beim Wasserverband “Reest en Wieden” baut HoSt eine Demo- und Forschungsanlage mit thermischer Druckhydrolyse. Mit dieser Anlage wird noch mehr Biogas bei der Kläranlage in Echten erzeugt und wird außerdem die vom Wasserverband abzuführende Schlammmenge reduziert. Die Anlage macht Teil der Schlammvergärungsanlage bei der Kläranlage aus, die auch von HoSt realisiert wurde.

Vorbehandlung Schlamm

Mit der TDH-Technik wird Klärschlamm unter Hochdruck und bei einer Temperatur von 160 Grad vorbehandelt. Durch die TDH werden schwer abbaubare Strukturen wie Lignin in Pflanzen und Zellen im Schlamm abgebaut. Der Abbau dieser Strukturen bewirkt, dass das organische Material für die Bakterien besser erreichbar ist. Nach der Vorbehandlung wird der Schlamm dem Fermenter zugeführt und wird Biogas gebildet.

Kosteneinsparungen

Durch die Vorbehandlung wird erwartungsgemäß 20 Prozent mehr Biogas produziert, mehr Schlamm abgebaut und eine bessere Entwässerung des vergärten Schlamms erzielt.

Prozess THERMISCHE DRUCKHYDROLYSE

Temperaturen

140 – 180 °C

Druck

4-10 bar

Verweilzeit

0- 60 Minuten

Rückgewinnung

Rückgewinnung von Energie durch Wiederverwendung des Entspannungsdampfs

Mit einer TDH-Behandlung von ca. 30 Minuten wird die Zellstruktur abgebaut, sodass mehr Biogas entstehen kann. Außerdem wird den Kläranforderungen entsprochen. Der TDH-Prozess ist ein chargenweiser Prozess, bei dem das Material durch Dampfeinspritzung erhitzt wird. Nach Erhitzung wird das Material der Entspannungsverdampfung unterzogen. Der Dampf, der dabei freigesetzt wird, wird verwendet, um das Material der nächsten Charge zu erhitzen.

EFFEKTE DER THERMISCHEN DRUCKHYDROLYSE

  • Erhöhte Biogasproduktion
  • Schlammreduktion: höhere Umsetzung & bessere Entwässerung
  • Geringere Schaumbildung
  • Reduktion der Schlammviskosität. Dadurch kann die Belastung des Fermenters erhöht werden
  • Positive Energiebilanz: Durch die Erhöhte Biogasproduktion und die Rückgewinnung der Energie bei der Entspannungsverdampfung ist der Energieertrag höher als die Energiekosten (wenn Dampf der KWK verwendet wird)
  • Das Material wird im Fermenter schneller umgesetzt. Dadurch kann ein kleinerer Fermenter verwendet werden oder die Zufuhr vergrößert werden